Eine Übersicht über das Private Equity

STUDIUM | Lesezeit: 5 Minuten

Die Zusammenstellung des operativen Geschäfts der Investmentbank und des Projektgeschäfts der Unternehmensberatung stellt für viele Wirtschaftsstudierende eine reizvolle Herausforderung dar. Durch das sogenannte Private Equity erhalten Manager eines Unternehmens selber die Möglichkeit, in die Rolle eines Unternehmers zu steigen und vereinen die wesentlichen Elemente der beiden zuvor genannten Berufsfelder.

In dem folgenden Artikel erfährst du genau, was Private Equity ist, warum es wirklich so attraktiv ist und welche Einstiegsmöglichkeiten sich in dem kompetitiven Umfeld bieten.

Inhaltsverzeichnis

Übersicht über das Private Equity

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Private Equity ist das englische Wort für “Privates Eigenkapital”. Hierbei stellen private oder institutionelle Anleger Eigenkapital bereit, durch welches Beteiligungsgesellschaften (Private-Equity-Gesellschaften) Unternehmensanteile für einen bestimmten Zeitraum erwerben. Hier handelt es sich um Kapitalbeteiligungen an nicht-börsennotierten Unternehmen, woher der Name außerbörsliches oder privates Beteiligungskapital stammt. Dabei nimmt die Private-Equity-Gesellschaft (PEG) aktiv Einfluss auf das Unternehmen, sodass aus den Managern schließlich Unternehmer werden. Hierbei werden durch die Entwicklung von Unternehmensstrategien, Restructuring, der Optimierung von Arbeitsprozessen oder der Nutzung der Netzwerke von den Gesellschaftern Mehrwerte im aufgekauften Unternehmen geschaffen, mit dem Ziel, dieses in Zukunft wieder zu verkaufen und dadurch Rendite zu erwirtschaften.

Darüber hinaus stellt die Finanzierung von Unternehmen in einem frühen Unternehmenszyklus ein größeres Risiko für die PEG dar, allerdings kann daraus auch eine noch höhere Rendite erzielt werden.

Die verschiedenen Unterteilungen des Private Equity

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Private-Equity-Gesellschaften lassen sich nach diversen Tätigkeitsfeldern unterteilen, die sich in Finanzierungshöhe, Unternehmensphase, Region und Branche unterscheiden. Folglich sind auch die geforderten Kompetenzen und die Größe der Teams unterschiedlich.

Im Folgenden thematisiert der Artikel das “klassische” Private Equity, Growth Equity und Venture Capital. Darüber hinaus werden relevante Player genannt und erklärt, wie genau die Finanzierung zu einer finanziellen Rendite erfolgen soll. 

Das "klassische" Private Equity

Das klassische Private Equity ist das breiteste Feld der drei Formen. Hierbei wird in ein bestehendes Geschäftsmodell investiert, welches sich bereits bewährt hat. Doch wie genau bringt die Private-Equity-Gesellschaft das benötigte Kapital zusammen?

Hierzu wird ein neuer Private Equity Fond aufgesetzt, in dessen Mandat genau definiert ist, in was der PE-Fond investieren kann. Hierzu zählt die Region, die Art des Unternehmens oder auch die investierende Größe des Funds. Anschließend können sogenannte “Limited Partners” in den Fund investieren und stellen so eine Finanzierung zur Verfügung, welche von den Partnern der PEG verwaltet wird. Sehr häufig werden dabei Mehrheitsanteile an einem Unternehmen erworben, wobei teils das Kapital durch Fremdfinanzierung ergänzt wird. Jenes Unternehmen befindet sich im “klassischen” Private Equity in einem fortgeschritteneren Unternehmenszyklus, anders als im Venture Capital. Folglich wird ein größeres aufzubringendes Kapital benötigt.

Die nun erworbenen Anteile nutzen die Partner, um aktiv in das Unternehmensgeschehen einzugreifen. Hier kann durch die Expertise der Private-Equity-Analysten und Manager eine Vielfalt an Handlungen durchgeführt werden, um das Unternehmen effizienter und profitabler zu gestalten, was über einen längeren Zeitraum zu einem verstärkten Wachstum führt. Beispielsweise werden hinsichtlich einer mangelnden Effizienz im Verhältnis zur Mitarbeitergröße in manchen Fällen zunächst Arbeiter gekündigt, wodurch der in der breiten Öffentlichkeit eher schlechte Ruf der Branche rührt. Allerdings soll langfristig durch eine Optimierung der Unternehmensprozesse die Mitarbeiterzahl ansteigen.

Zu den relevanten Private-Equity-Unternehmen sind sicherlich BlackStone, TPG Capital, KKR und EQT aus Stockholm, Schweden zu nennen. Zudem haben diverse Unternehmen auch eine eigene Private-Equity-Abteilung, so auch die Investment Bank Goldman Sachs.

Growth Equity

Growth Equity ist zwischen dem “klassischen” Private Equity und Venture Capital zu kategorisieren. Auch hier wird in ein Unternehmen investiert, welches sich am jeweiligen Markt durchsetzen und etablieren konnte. Dieses befindet sich dennoch in einer früheren Unternehmensphase, verglichen mit einer Investition in Unternehmen, die in das “klassische” Private Equity einzuordnen sind.

Begründet ist das Vergeben von Anteilen der Unternehmen darin, dass durch das bereitgestellte Kapital und die damit einhergehende Expertise ein nächster Entwicklungsschritt gegangen werden soll. Im Vordergrund steht die Beschleunigung des Wachstums des Unternehmens, beispielsweise wenn eine stärker ausgeprägte Internationalisierung durchgeführt werden soll.

Ein Investment in einen solchen Fond beinhaltet ein größeres Risiko, da die Wahrscheinlichkeit, mehr Geld zu verlieren, steigt. Auf der anderen Seite ist die bei einem erfolgreichen Wachstum resultierende Rendite größer. Ein bekanntes Beispiel für ein Growth Equity Investment ist
FlixBus, dessen Finanzierungsrunden ehemals von VC-Fonds durchgeführt wurden.

Zu den bekannten Growth Equity Unternehmen gehören beispielsweise Warburg Pincus, General Atlantic, Summit Partners und die SoftBank. Hierbei ist zu betonen, dass diese Unternehmen häufig auch im “klassischen” Private Equity tätig sind und nicht nur auf deren Growth-Capital-Geschäft zu beschränken sind.

Venture Capital

Venture Capital (VC) wäre im Deutschen mit dem Wort “Wagniskapital” zu übersetzen. Dieses Wagniskapital wird in Unternehmen früher Entwicklungsphasen investiert. Teils besteht zum Zeitpunkt der Investition nur die Unternehmensidee. Vor allem junge Unternehmen sind auf die Finanzierung von VC-Funds angewiesen, da einige Banken keine Finanzierung in Aussicht stellen. Ansonsten kennzeichnet die Unternehmen, dass diese ein gutes Wachstum in einer (Sub)-Industrie vorzulegen haben.

Doch was genau unter einer Subindustrie zu verstehen? Beispielsweise ist die Industrie um Lebensmittel und den Einzelhandel nicht stark am wachsen, dafür allerdings die Subindustrie um die Lieferung von Lebensmitteln.

Die Arbeit im Venture Capital ist in vielen Hinsichten attraktiv. Die Zusammenarbeit mit inspirierenden Gründern, den analytischen Aspekten des Ermittelns von Unternehmen oder auch dem eigenständigen Operieren innerhalb eines Unternehmens, als auch die attraktiven Verdienstmöglichkeiten sind wesentliche Aspekte. Darüber hinaus agieren zumeist kleinere Teams in den Start-ups, wodurch die Einblicke in die Investment Welt weniger unter Druck wie in einer Investmentbank sich vollziehen.

Ihre Legitimation erhalten VC-Fonds und die abzugebenden Anteile der Unternehmen durch die entstehende Rentabilität auf beiden Seiten. Zum einen profitiert das Startup von dem Kapital, dem Expertenwissen mit sämtlichen Zusatzleistungen, als auch von dem Netzwerk des Venture Capital Fond, welches zur Verfügung gestellt wird. Zum anderen profitieren die Investoren von einer finanziellen Rendite, welche bei dem besonders hohen Risiko auch einen höheren Ertrag bietet.

Arbeitsalltag in einem Private Equity Fund

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Grundlegend ist der Arbeitsalltag geprägt von der Analyse von Unternehmen, welche für eine Investition aussichtsreich sein könnten oder dem Operieren innerhalb eines Unternehmens. Bei den geforderten Kompetenzen handelt es sich um ein Zusammenkommen jener, die in der Unternehmensberatung und der Investmentbank gefordert sind.

Zum einen wird analytisches und strategisches Denken bei der Optimierung von Prozessen benötigt. Zum anderen werden viele Analysen durchgeführt, um den Kauf an Anteilen genauestens zu evaluieren, beispielsweise im Rahmen einer Due Diligence. Außerdem haben Netzwerke einen hohen Stellenwert im Private Equity, um einen Überblick über den Markt zu behalten. Im Zuge dessen werden Listen mit möglichen Unternehmen für eine Finanzierung erstellt, was eine intensive Beschäftigung mit der jeweiligen Branche erfordert. Dies verdeutlicht den hohen Stellenwert, welches das Netzwerk im Venture Capital innehält, um sich von anderen Bietenden hervorzuheben.

Zum Arbeitsalltag ist anzumerken, dass der Arbeitsaufwand davon abhängig ist, ob ein Deal ansteht oder nicht. Darüber hinaus ist bei den Mitarbeitern der Private-Equity-Gesellschaften meist eigenes Geld involviert, welches in den Fond investiert wird. Davon erhofft sich die Private-Equity-Gesellschaft eine höhere intrinsische Motivation, sich mit Recherchen und Analysen zu befassen, um den Ertrag der eigenen Person zu steigern.

Wenn du hierzu genauere Einblicke in den Arbeitsalltag erhalten willst, dann ist dieses Video hier zu empfehlen.

Wie sehen die Gehaltsaussichten im Private Equity aus?

Gehalt

In einem Private-Equity-Unternehmen gibt es verschiedene Positionen, die fast hierarchisch aufeinander aufbauen und durch eine Beförderung erreicht werden können, beginnend mit dem Analysten. Bereits hier kann im hohen fünfstelligen bis in den niedrigen sechsstelligen Bereich verdient werden. Anschließend kann sich das Gehalt durch Beförderungen um 50.000-100.000 Euro erhöhen mit den Positionen des Associate, dem Vice President, dem Director und letztlich dem Partner.

Diese Gehälter sind sehr lukrativ, allerdings keine Selbstverständlichkeit. Diese hohen Beträge hängen mit dem bereits angesprochenen Carried Interest zusammen. Da viele Mitarbeiter in Private-Equity-Gesellschaften freiwillig und teils verbindlich in den eigenen Fund investieren, besteht die Möglichkeit, an der finanziellen Rendite mitzuverdienen. Laut dem Carried Interest, bewirkt das eigene Interesse mit dem der Investoren eine höhere Effizienz, was sich an den hohen möglichen Gehältern bestätigen lässt. In kaum einer anderen Branche in der Wirtschaft sind als Arbeitnehmer solche hohen Beträge möglich. Nichtsdestotrotz sollten einen einzig diese Beweggründe nicht dazu veranlassen, diesen Beruf zu wählen.

Welche Gehaltsaussichten gibt es im Private Equity?

Gehalt

Das Private Equity bietet im Vergleich zur Unternehmensberatung und dem Investment Banking jährlich weniger verfügbare Stellen an. Bei einem so hohen Interesse entsteht ein sehr kompetitives Umfeld, wenn es um diese Positionen geht.

Neue Mitarbeiter steigen meistens entweder als Analyst oder als Associate ein. Dabei besteht die Möglichkeit entweder direkt einzusteigen oder nach vorheriger Berufserfahrung in der

Unternehmensberatung oder dem Investment Banking einzusteigen. Meistens sind zwei-drei Jahre Berufserfahrung zu beobachten. Ob diejenigen Personen als Analyst oder als Associate in einen Private Equity Fond einsteigen, ist pauschal nicht zu beantworten. Festgelegte Kriterien gibt es hierfür nicht und diese unterscheiden sich von Fund zu Fund.

Um die Bewerbungschancen zu optimieren, wäre ein Praktikum im Private Equity sicherlich von Vorteil. Dennoch ist ein Einstieg nach dem Bachelor äußerst selten. Wenn du genauere Einschätzungen erhalten willst zu deinem Profil, einer Planung deiner Karriere und wie du deine Praktika aufeinander aufbauen solltest, dann ist das Elite-Coaching von pumpkin zu empfehlen.

Zusammenfassung

Mit Sicherheit bietet das Private Equity die Chance eine andere Perspektive, verglichen mit der Unternehmensberatung und dem Investment Banking, zu erfahren. Die Erfahrung als Käufer eines Unternehmens tätig zu sein und dieses zu leiten, erscheint einigen äußerst reizvoll. Unabhängig davon können sich Mitarbeiter im Private Equity stärker auf eine der drei Formen spezialisieren und sich mit verschiedenen Unternehmensgrößen auseinandersetzen. Darüber hinaus kann eine Korrelation zwischen Leistung und Gehalt realisiert werden.

Somit stellt das Private Equity eine lukrative Aussicht für alle Leute dar, die sich intensiv mit den Unternehmensgrößen aus analytischer und strategischer Sicht auseinandersetzen wollen.

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