Wie ist die Aufnahmequote der Studienstiftung des deutschen Volkes?

Ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes ist mehr als nur eine finanzielle Unterstützung – es ist eine Auszeichnung für herausragende Leistungen, Engagement und Verantwortung. Wenn du über eine Bewerbung nachdenkst, stellst du dir sicher die Frage: Wie hoch sind eigentlich meine Chancen, aufgenommen zu werden?

Die Aufnahmequote hängt stark davon ab, auf welchem Weg du vorgeschlagen wirst. Außerdem zeigen die Daten, dass bestimmte demografische Faktoren deine Erfolgschancen beeinflussen können.

Dieser Beitrag gibt dir einen detaillierten Überblick darüber, wie selektiv das Auswahlverfahren ist, wer besonders gute Chancen hat und was du tun kannst, um deine Aufnahmechancen zu maximieren.


Wie hoch ist die Aufnahmequote bei der Studienstiftung des deutschen Volkess?

Nicht jeder kann sich einfach selbst bei der Studienstiftung bewerben. Stattdessen gibt es drei Hauptwege, die zur Aufnahme führen – den Schulvorschlag, den Hochschullehrer-Vorschlag und den Prüfungsamt-Vorschlag.

Je nachdem, auf welchem Weg du vorgeschlagen wirst, unterscheiden sich deine Chancen erheblich:

Aufnahmequote (2023)Besonderheiten
Schulvorschlag26,6%Abiturient:innen mit Top-Noten und Engagement
Hochschullehrer-Vorschlag40,8%Beste Erfolgschancen, gezielte Auswahl durch Professor:innen
Prüfungsamt-Vorschlag23,5%Gilt für Studierende im 2. Studienjahr, Professorenempfehlung nötig

Fazit: Der Vorschlag durch einen Hochschullehrer ist mit 40,8% Aufnahmequote die vielversprechendste Option. Beim Schulvorschlag und Prüfungsamt-Vorschlag sind die Chancen etwas geringer, aber mit einer guten Bewerbung keineswegs aussichtslos.


Diese Faktoren beeinflussen deine Erfolgschancen auf ein Stipendium

Neben dem Zugangsweg spielen auch Geschlecht, Migrationshintergrund und Bildungshintergrund eine Rolle bei der Aufnahme. Die Daten zeigen hier interessante Trends:

1. Männer haben höhere Aufnahmequoten als Frauen

Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass männliche Bewerber mit einer Aufnahmequote von 32% erfolgreicher sind als weibliche Bewerberinnen, die nur auf 26% kommen. Dieser Unterschied zieht sich durch alle Auswahlverfahren und beträgt je nach Verfahren zwischen 2 und 9 Prozentpunkten.

Warum ist das so? Es gibt keine offizielle Erklärung, aber eine mögliche Hypothese ist, dass Frauen sich seltener bewerben oder sich selbst schlechter einschätzen, obwohl sie genauso qualifiziert sind. In der Grundförderung sind Frauen insgesamt mit 55,4% jedoch leicht in der Überzahl.

2. Bewerber mit Migrationshintergrund haben bessere Chancen

Anders als oft vermutet, haben Bewerber mit Migrationshintergrund nicht nur gleiche, sondern sogar bessere Aufnahmechancen. Ihre Erfolgsquote liegt bei 37%, während Bewerber ohne Migrationshintergrund auf 27,8% kommen.

Was bedeutet das für dich? Wenn du einen Migrationshintergrund hast, brauchst du dir keine Sorgen um mögliche Nachteile zu machen – im Gegenteil: Die Daten zeigen, dass die Studienstiftung hier aktiv für Chancengleichheit sorgt.

3. Bildungshintergrund der Eltern: Kein Einfluss auf deine Chancen

Studierende aus nicht-akademischen Familien haben in den Auswahlverfahren keine schlechteren Chancen als Studierende aus Akademikerfamilien. In einigen Verfahren sind ihre Aufnahmequoten sogar leicht höher.

Das ist eine gute Nachricht: Egal, ob deine Eltern studiert haben oder nicht – deine Chancen sind gleich. Die Studienstiftung fördert Talente unabhängig vom sozialen Hintergrund.

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Wie exklusiv ist eine Förderung? Zahlen zur Gesamtförderung

Die Studienstiftung fördert derzeit rund 13.600 Studierende und 1.300 Promovierende. Jährlich kommen etwa 2.200 neue Studierende und 300 neue Promovierende hinzu.

Das klingt viel – aber im Vergleich zur Gesamtzahl der Studierenden in Deutschland sind das weniger als 0,4%. Damit gehört die Förderung zu den exklusivsten Stipendienprogrammen überhaupt.

Ein Blick auf die Universitäten zeigt große Unterschiede:

UniversitätAnzahl geförderter StudierenderFörderquote
Universität Heidelberg6572,25%
LMU München4331,8%
Universität Münster4161,75%
Bundesdurchschnitt0,34%

Besonders an Universitäten mit einer starken Forschungsorientierung (z. B. Heidelberg, München) sind überdurchschnittlich viele Studierende in der Studienstiftung vertreten.


Was zählt im Auswahlverfahren? Die wichtigsten Kriterien für deine Bewerbung

Die Studienstiftung betont, dass sie Bewerber nach den Prinzipien Leistung, Initiative und Verantwortung auswählt. Dabei geht es nicht nur um Bestnoten, sondern um ein starkes Gesamtprofil.

Wichtige Auswahlkriterien:

  • Intellektuelle Fähigkeiten – 86,3% der Auswahlkommissionen sehen dies als wichtigsten Faktor
  • Leistungsbereitschaft und Motivation – 84,6%
  • Soziale Kompetenz – 81,4%
  • Außerfachliches Engagement – 80,7%

Was heißt das für dich? Ein 1,0-Notenschnitt allein reicht nicht – du solltest zusätzlich zeigen, dass du engagiert bist, Verantwortung übernimmst und über den Tellerrand hinausschaust.

Ein Stipendiat beschreibt seine Aufnahme so: „Ich war Klassensprecher, habe Nachhilfe gegeben und mich für ein soziales Projekt engagiert. Das hat meine Bewerbung enorm gestärkt – es ging nicht nur um Noten.“


Bild zeigt Studentin / Unsplash @Brett Jordan / Aufnahmequote Studienstiftung des deutschen Volkes
Die Aufnahme in der Studienstiftung bringt viele Vorteile (Bild: Brett Jordan, Unsplash)

Was gibt es finanziell? Wie hoch ist die Förderung bei der Studienstiftung?

Das Gesamtbudget der Studienstiftung betrug im Jahr 2023 rund 125,5 Millionen Euro. Die Förderung ist gestaffelt und hängt von deiner finanziellen Situation ab:

  • 71,5% erhalten nur die Studienkostenpauschale von 300€ pro Monat
  • 16,4% bekommen ein Teilstipendium
  • 12,1% erhalten ein Vollstipendium

Was bedeutet das für dich? Falls du BAföG-berechtigt bist, kannst du durch ein Vollstipendium finanziell komplett abgesichert sein. Falls du keine Förderung nach Bedarf bekommst, erhältst du immerhin 300€ monatlich.


Fazit: Wie schwer ist es wirklich, aufgenommen zu werden?

  • Der Weg über einen Hochschullehrer bietet mit 40,8% die besten Chancen.
  • Bewerber mit Migrationshintergrund haben höhere Aufnahmequoten als der Durchschnitt.
  • Geschlechterunterschiede bestehen weiterhin: Männer werden häufiger aufgenommen als Frauen.
  • Der Bildungshintergrund der Eltern spielt keine Rolle.
  • Nur 0,4% aller Studierenden erhalten eine Förderung – das Stipendium bleibt exklusiv.

Lohnt sich die Bewerbung? Absolut!

Auch wenn die Aufnahmequote nicht bei 100% liegt, hast du mit außergewöhnlicher Leistung und starkem Engagement gute Chancen. Ein Versuch ist es auf jeden Fall wert – denn wenn du aufgenommen wirst, eröffnet sich dir ein einzigartiges Netzwerk und eine wertvolle finanzielle Unterstützung.

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David ist in unserem Coaching-Team durch seine Erfahrungen vor allem für Bestnoten im Studiums sowie für die schriftliche Bewerbung zuständig. Er sorgt dafür, dass du zahlreiche Einladungen zu Interviews erhältst und dein Studium motiviert und mit Bestleistungen absolvierst.

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