John Davison Rockefeller war aber nicht nur für sein unternehmerisches Engagement bekannt, sondern tat auch viel für die Gesellschaft. Aus diesem Grund gilt er heute noch als einer der größten Philanthropen Amerikas und als Mitbegründer des „American Dreams“. Der Ruf des Philanthropen war aber, während er lebte, noch nicht so stark etabliert, da jeder glaubte, dass es seine gemeinnützigen Projekte nur dafür gab, um vom Ludlow Massaker 1914 abzulenken und dieses zu kaschieren. Dieses Massaker spielte sich in Ludlow in Colorado ab, wo eine der Firmen der Standard Oil Trust – die Colorado Fuel & Iron Co. – Bergbau betrieb. In der Kleinstadt Ludlow baute er deshalb eine Siedlung bestehend aus Wohnhäusern, um den Arbeitern das Leben in Ludlow – gegen Lohnabzug – zu ermöglichen.
So wurde die Trennung von Familien verhindert und die Arbeiter konnten gemeinsam mit ihrer Familie in Ludlow leben. Im Jahr 1914 kam es, wie an anderen Orten, unter den Arbeitern von Ludlow zum Wunsch einer Gewerkschaftsbildung. Diese lehnte Rockefeller strikt ab, woraufhin die Arbeiter in einen Streik gingen, bei dem rund 70% der Arbeiter die Arbeit niederlegten. Daraufhin entzog Rockefeller allen Arbeitern mitten im Winter das Wohnrecht in den Wohnhäusern, indem er sie allesamt fristlos kündigte.
Als sich einige Familien weigerten auszuziehen, wurden die Häuser in Brand gesteckt. Daraufhin sind zahlreiche Frauen und Kinder in den Flammen verbrannt. Es folgten kriegsähnliche Auseinandersetzungen zwischen den (ehemaligen) Arbeitern und einer von Rockefeller bezahlten Miliz. Erst als US-Präsident Woodrow T. Wilson nach 10 Tagen der Auseinandersetzungen die Armee einschaltete, wurde der Kampf beendet.
Dennoch hat sich Rockefeller auch für die Gesellschaft eingesetzt, beispielweise gründete er im Jahr 1901 das “Rockefeller Institute for Medical Reseach”, das später in “Rockefeller Universität” umbenannt wurde. Außerdem finanzierte er 1890 die Gründung und Erbauung der University of Chicago.
1913 wurde die Rockefeller Foundation gegründet, die Gelder an ausgewählte Projekte verteilte, beispielsweise 1927 2 Millionen US Dollar an das Rockefeller-Museum für Archäologie in Jerusalem. Da Rockefeller ein gläubiger Baptist war, unterstütze er zahlreiche Einrichtungen dieser Glaubensgruppe, auch in Deutschland. So ist beispielsweise das Predigerseminar der deutschen Baptisten in Hamburg von Rockefeller finanziert worden.
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