Bruce Doolin Henderson gründete die Boston Consulting Group 1963, als die meisten Beratungen noch mit Leistungsvergleichen und dem Verbreiten von optimalen Vorgehensweisen beschäftigt waren. Henderson jedoch hatte eine andere Vision. Er half mit BCG Unternehmen dabei sich selbst zu differenzieren, um in einer immer kompetitiver werdenden Welt zu wachsen. Als europäische- und japanische Unternehmen begannen in den Markt zu treten, nachdem sie sich vom Krieg erholt hatten, war der Zeitpunkt perfekt. Von Beginn an war Henderson daran interessiert neue Ideen sowie langfristiges Wissen zu vermitteln und nicht nur kurzfristige Geschäfte zu entwickeln. Dieser weitergefasste Fokus half dem Unternehmen Werte wie Integrität zu vermitteln, welche verdeutlichten, dass es BCG um mehr als nur den bloßen Umsatz ging. Zusätzlich zu strategischen Insights auf hohem Niveau, boten sie auch datengetriebene Analysen und nützliche Modelle wie die sogenannte „Experience Curve“ an. Von Anfang an stellte Henderson nur von den selektivsten Business Schools ein.
So interviewte Henderson mit BCG 1967 auch einen gewissen Bill Bain, der Henderson trotz seines Mangels an grundlegenden Geschäftskenntnissen so beeindruckt hat, dass er ihm einen Job bei BCG anbot. Bain stieg schnell durch die Reihen von BCG auf und wurde bekannt für seine harte Arbeit, seine Liebe zum Detail und sein körperlich fittes Aussehen. 1970 entschloss sich BCG zu einem Experiment: Man teilte das Unternehmen in 3 Teams auf, die miteinander im Wettbewerb stehen sollten. Es gab ein blaues, ein rotes und ein grünes Team. Bill Bain leitete zusammen mit Patrick Graham das blaue Team. Dieses Team sollte nach einiger Zeit die Hälfte der Einnahmen von BCG erzielen.
Hinter den Kulissen war die Rede davon, dass Bain Hendersons wahrscheinlicher Erbe war. Sein Mentor war jedoch noch nicht bereit, sich zur Ruhe zu setzten, wie Bain es wollte. 1972 versuchte Bain erfolglos, Henderson zum Rücktritt zu zwingen. Darüber hinaus war Bain zunehmend frustriert über den projektorientierten Ansatz der BCG, bei dem die Herausgabe von Berichten über das Erreichen von Ergebnissen im Vordergrund stand und man Unternehmen bei der Umsetzung der Strategien nicht unterstützen wollte. Bain wird zu der Zeit zitiert mit den Worten: “Ich habe mich gefühlt wie ein Berater auf einer einsamen Insel, der einen Bericht schreibt, ihn in eine Flasche steckt, ins Wasser wirft und dann zum nächsten weitergeht.